Bremsversuche mit dem Motorroller BMW C1

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Hauptautor

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Co-Autoren

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Medientyp

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Publikationsart

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Erscheinungsjahr

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Verlag

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Quelle

Dipl.-Ing. Alexander Wiek

Versuchs Nr.

25

Versuchstyp A

Kraftrad

Versuchstyp B

Bremsversuch

Versuchsart

Bremsversuch

Marke A

BMW





Zusammenfassung:

Aufgrund des revolutionären Konzepts des BMW Motorrollers C1 mit seinen kleinen Rädern, hohem Schwerpunkt und einem ABS-Bremssystem wurden Bremsversuche aus verschiedenen Geschwindigkeiten durchgeführt. Das Ergebnis der Versuche auf trockener und nasser Asphaltfahrbahn und in Kurven war ein sicheres und sehr stabiles Bremsverhalten mit guten Verzögerungswerten als Anhaltswerte für die Unfallrekonstruktion.


Ein unfreiwilliger Test:

Bei einer zwangsmäßigen PKW-Reparatur stand als Leihwagen plötzlich nur(?) der C1 zur Verfügung! Also her damit, dachte ich, dass ist die Gelegenheit, den C1 aus meiner subjetiven sachverständigen Sicht mal zu testen. Aber ich hatte keinen Helm dabei. Macht nichts, geht auch „oben ohne“. Es regnete. OK. Nach einer kurzen Einweisung durch den Verkäufer sah ich mich dann auf dem C1 im Verkehr. Ich hatte frühere Erfahrungen mit Zündapp und Vespa Rollern sowie mäßige Motorraderfahrung. Die ersten Kilometer verliefen trotz Zweiraderfahrung sehr stelzig, besonders bei langsamer Fahrt. Nach 2 Tagen und etwa 250 km Stadt / Land / Autobahnfahrt gewöhnt man sich an das Fahrverhalten. Jedoch bei langsamen Wendemanövern oder langsamen Kurven macht sich der hohe Schwerpunkt immer noch schwer zu schaffen und der C1 wird sehr kippelig. Das Sicherheitskonzept des C1 mit seinem ABS-Bremssystem, dem doppelten Diagonal und Beckengurt sowie dem „Dach“ und den seitlichen Rammbügeln hat mir den subjektiven Eindruck gegeben, dass ich mich auf dem C1 auch ohne Helm sicherer als auf einem normalen Motorrad oder Roller fühlte. Es folgten also Bremsversuche auf trockener Fahrbahn:


Bremsversuche:

Zur Verfügung stand eine ca. 1 km lange gerade asphaltierte Strecke, auf der bei Trockenheit Bremsversuche aus verschiedenen Geschwindigkeiten und Bremsausnutzung durchgeführt wurde. und Es wurden zunächst 15 Bremsversuche bei trockener Fahrbahn durchgeführt, siehe Tabelle 1. Als Messgerät wurde der VC 2000 PC verwendet, bei dem für das Bremsnicken eine Winkelkorrektur zum Ausgleich des Einflusses der Erdbeschleunigung vorgenommen wurde.


Interpretation der Ergebnisse:

Trockene Fahrbahn. Bei ausschließlicher Benutzung der Hinterradbremse ergaben sich Verzögerungswerte von rund 4m/s2 und bei der Vorderradbremse von etwa 6,2 bis 6,7 m/s2, was sich klar an der Gewichtsverlagerung beim Bremsen festmachen lässt. Werden beide Bremsen voll betätigt, stellen sich sehr hohe Verzögerungswerte von rund 7,7 bis 9 m/s2 ein. Auch aus knapp 70 km/h war das Bremsverhalten durch das ABS-System sehr stabil.


Trockene Asphaltfahrbahn

Bremsausgangsgeschwindigkeit
Bremse vorne / hinten
Mittlere Verzögerung

V0: v/h (a)

31,2 km/h h -4,27 m/s2
29,6 km/h h -4,22 m/s2
31,2 km/h v -6,24 m/s2
26,4 km/h v -7,27 m/s2
27,6 km/h v+h -7,68 m/s2
26,9 km/h v+h -8,59 m/s2

57,1 km/h h -3,92 m/s2
58,4 km/h h -3,86 m/s2
48,3 km/h v -6,64 m/s2
59,2 km/h v -6,71 m/s2
60,0 km/h v+h -8,87 m/s2
62,5 km/h v+h -8,39 m/s2
66,2 km/h v+h -9,06 m/s2
65,2 km/h v+h -8,92 m/s2
69,7 km/h v+h -8,30 m/s2