Schleudertraumaforschung in Schweden: Ergebnisse aus Realunfällen

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Hauptautor

Kullgren, A.

Co-Autoren

Krafft, M.

Medientyp

PDF-Dokument

Publikationsart

Vortrag

Erscheinungsjahr

2008

Verlag

17. EVU Conference, Nice

Literaturstelle

Kullgren, A., Krafft, M.: Whiplash Research in Sweden: Results from Real-Life Crashes. 17th EVU Conference, Nice 2008

Deutsch, 10 Seiten, 0 Abbildungen, 22 Literaturangaben

Das Ziel dieser Studie bestand darin den Einfluss unterschiedlicher Fahrzeugsitze, die zum Schutz der Halswirbelsäule entwickelt wurden, auf die Verletzungsfolgen nach Verkehrsunfällen zu untersuchen. Darüber hinaus bestand ein Ziel darin, den Zusammenhang zwischen Ergebnissen in Verbrauchertests und den Verletzungsfolgen nach Unfällen zu analysieren. Der Einfluss auf die Entstehung von Halswirbelsäulenbeschwerden, die länger als einen Monat andauern und solchen die zu einer permanenten Erkrankung führen, wurde analysiert.
Die Fahrzeuge wurden in Anlehnung an ihre Sicherheitstechnologie sowie nach ihrem Abschneiden im Verbraucher-Crashtest klassifiziert. Seit 1997 sind verschiedene »Schleudertrauma« -Schutzsysteme eingeführt worden und seit 2003 werden Verbraucher-Crashtest-Programme durchgeführt. Der Zusammenhang zwischen Schleudertraumata im Unfallgeschehen und den Ergebnissen der Verbrauchtests der schwedischen Folksam Versicherung / SRA (Swedish Road Administration) und der IIWPG (International Whiplash Prevention Group) wurden untersucht.
Die Auswertung zeigt, dass mit Schleudertrauma-Schutzsystemen ausgestattete Pkw im Vergleich zu denjenigen mit Standardsitzen (ab Modelljahr 1997) ein etwa 30% geringeres HWSVerletzungsrisiko im Hinblick auf Beschwerden, die länger als einen Monat andauern und sogar ein 50% geringeres Verletzungsrisiko für permanent andauernde Erkrankungen (mehr als 1%) haben.
Die Anti-Schleudertrauma-Systeme im Saab, Volvo und Toyota (SAHR, WhiPS und WIL) führen im Vergleich zu den seit 1997 verbauten Standartsitzen zu einem geringeren Verletzungsrisiko im Hinblick auf Langzeit-HWS-Erkrankungen genauso wie für Beschwerden die länger als einen Monat anhalten. Reaktive Kopfstützensysteme – mit Ausnahme des von Saab – zeigten keine Unterschiede im Vergleich zu den Standardsitzen.
Ein Zusammenhang zwischen Verbrauchertests und den HWS-Verletzungsfolgen im tatsächlichen Unfallgeschehen konnte festgestellt werden. Pkw deren Sitze im Verbrauchertest hoch eingestuft wurden, führten auf ein 30% bis 35% geringeres HWS-Verletzungsrisiko für Beschwerden die länger als einen Monat anhalten im Vergleich mit denjenigen Sitzen, die eine niedrige Einstufung im Verbrauchertest hatten. Unter Berücksichtigung der Fahrzeuginsassen mit Langzeit-HWS-Erkrankung war der Unterschied noch größer.