Warum sollten wir Radiologie verwenden für die Untersuchung von verstorbenen Straßenverkehrsopfern?

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Hauptautor

Ingrid Haest

Co-Autoren

Jeroen Kroll, Jimmy van der Goes, Prof. Paul Hofman

Medientyp

PDF-Dokument

Publikationsart

Vortrag

Erscheinungsjahr

2017

Verlag

26. EVU Conference, Haarlem

Literaturstelle

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Tödliche Verkehrsunfälle stellen für die Gesellschaft eine große Belastung dar. In den Niederlanden wird bei solchen Unfällen mit tödlichem Ausgang in der Regel lediglich eine externe Leichenschau vorgenommen. Eine rechtsmedizinische Untersuchung findet üblicherweise nicht statt. Verfahren der medizinischen Bildgebung können da Aufschlüsse über interne Verletzungen geben, und diese Informationen können wiederum herangezogen werden, um Todesart und Todesursache zu beurteilen. In diesem Paper illustrieren wir den potenziellen Beitrag der medizinischen Bildgebung bei der Bestimmung der Todesursache von schwächeren Verkehrsteilnehmern und bei der Rekonstruktion des jeweiligen Unfalls. Im Zeitraum von 2012 bis 2017 ordnete der Staatsanwalt bei dreizehn Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang für schwächere Verkehrsteilnehmer eine Untersuchung mittels forensischer Radiologie an. In allen Fällen konnte die Todesursache anhand von postmortaler Computertomographie (PMCT) ermittelt werden. In der Mehrzahl der Fälle war es möglich, zwischen primären und sekundären Verletzungen zu unterscheiden, und in elf Fällen konnte die Anprallstelle bestimmt werden. Die Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs kann nicht allein anhand von Verletzungsmustern hergeleitet werden, aber diese können durchaus Aufschluss darüber geben, ob es sich um einen Anprall mit hoher oder niedriger Energie gehandelt hat. Eine Ganzkörper-PMCT liefert umfassende Angaben zu Verletzungen und Verletzungsbildern bei vulnerablen Verkehrsteilnehmern, die bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen sind. In Kombination mit der externen Untersuchung verfügt man damit über fast alle Informationen, die für eine Unfallrekonstruktion, einschließlich einer 3D-Rekonstruktion, erforderlich sind.

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