Der Beitrag präsentiert ein verallgemeinertes »Dreiecksverfahren« zur Evaluation des Energieverlustes bei Straßenverkehrsunfällen. Das Verfahren ermöglicht es, den Energieverlust zweier kollidierender Fahrzeuge bei einem Pkw-Pkw-Aufprall oder einem Motorrad-Pkw-Aufprall unter Berücksichtigung aller möglichen Unfallkonstellationen abzuschätzen. Im Vergleich zu den gewöhnlichen Methoden besteht der Vorteil darin, dass die Methode keine Kenntnis der Steifigkeit der Fahrzeuge voraussetzt und nur zwei Parameter zur Definition der Schadensgeometrie benötigt werden. Diese kann einfach durch Inaugenscheinnahme oder eine geeignete Fotodokumentation der Schäden erfasst werden, ohne dass irgendwelche direkte Messungen an den Fahrzeugen durchgeführt werden müssen. Das Verfahren kann außerdem in den vielen Fällen eingesetzt werden, in denen einige Daten über eines der Fahrzeuge fehlen. Eingesetzt werden kann es auch bei Unfällen, in denen Seitenteile des Fahrzeuges wie Bereiche nahe den Rädern und der Front beteiligt sind, deren Verhalten anders ist als das Verhalten in klassischen Fahrzeugcrashtests. Bei Unfällen mit motorisierten Zweirädern kann der Energieverlust aus der Radstandsverkürzung des Motorrades ermittelt werden. Es wird auch ein Verfahren zur Abschätzung des Energieverlustes von Pkw abgeleitet.